Das Nienwohlder Moor

Im Herzen des Alsterlandes und herrlich einsam gelegen, erstreckt sich über ca. 398 Ha das Nienwohlder Moor. Durch die Größe des Gebiets und den mittlerweile erreichten Zustand zählt es zu den besonders wichtigen Hochmoorgebieten des Landes. Seit 1982 steht es unter Naturschutz; zu diesem Zeitpunkt befand sich das Moor allerdings in einem bedenklichen Zustand. Der ab ca. 1800 beginnende bäuerliche Torfabbau, der im 20. Jh. industrielle Ausmaße angenommen hatte, hinterließ deutliche Spuren. Erst im Jahr 1977 beendete das Torfwerk seinen Betrieb. Der intensive Torfabbau führte zu einer Flächenabtragung von zwei Metern im Hochmoor. Die Entscheidung, das Nienwohlder Moor renaturieren zu wollen, zog umfangreiche Maßnahmen nach sich. So wurde beispielsweise die ehemals industriell genutzte Abbaufläche von den Birken befreit, um die Bildung eines neuen Pionierwaldes zu verhindern. Die einstmals angelegten Drainagen und Gräben, um das Moor zu entwässern, wurden wieder geschlossen. Eine weitere Maßnahme, das Moor wieder zu vernässen, bestand in dem systematischen Aufschieben von Erdwällen, womit erreicht werden konnte, dass das Regenwasser langsamer versickert.

Die Maßnahmen zogen den gewünschten Erfolg nach sich: in den typischen Senken und Erhebungen der Hochmoorfläche siedelten sich Torfmoor- und auch höhere Pflanzen an. Als Beispiel hierfür seien verschiedene Arten von Heide genannt, Wollgräser, Sonnentau und die Moosbeere. Die Wiederannäherung an das frühere, ungestörte Landschaftsbild hat ebenso dazu geführt, dass sich hier wieder vermehrt auf wassergeprägte Lebensräume angewiesene Vogelarten angesiedelt haben. Dazu gehören u. a. verschiedene Entenarten, die Bekassine oder auch der Große Brachvogel. Es gilt ferner als wichtiges Brutgebiet für Kraniche. Aber auch für den Wiesenpieper sowie für Braun- und Schwarzkehlchen ist das Nienwohlder Moor wieder attraktiv. Das gleiche gilt für die Insektenwelt: für eine beachtliche Zahl teil selten gewordener Libellen- und Schmetterlings-

arten ist das Hochmoor ein wichtiger Lebensraum. Das Nienwohlder Moor kann auf ausgiebigen Wegen um- und z. T. durchwandert werden.